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Diakonie Münster realisiert umfangreiches Neubauprojekt

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Seniorenzentrum Martin-Luther-Haus

Das traditionsreiche Seniorenzentrum „Martin-Luther-Haus“ der Diakonie Münster nahe des Coesfelder Kreuzes wird in den kommenden Jahren modernisiert. An der Fliednerstraße sollen zwei Ersatzneubauten nach neuesten Pflegestandards entstehen. Dadurch soll das ursprünglich 1960 gebaute und später erweiterte Martin-Luther-Haus mit seinen 151 Pflegeplätzen ersetzt werden.

„Die Diakonie Münster stand vor der Entscheidung, eine grundlegende Kernsanierung vorzunehmen oder neu zu bauen. Diese Entscheidung wurde sorgfältig abgewogen. Da eine umfassende Kernsanierung des bestehenden Gebäudes mit erheblichen baulichen Herausforderungen verbunden gewesen wäre, fiel die Entscheidung aus Gründen der Wirtschaftlichkeit zugunsten eines Neubauprojektes“, erklärt Frank Olivier, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Münster. Aufgrund der geltenden gesetzlichen Höchstgrenze für die Platzzahl bei Neubauten von Seniorenzentren sollen zwei Ersatzneubauten, der erste mit 74 Plätzen und der zweite mit 77 Plätzen, entstehen. Durch die Umsetzung moderner energetischer Standards werde sichergestellt, dass die neuen Gebäude nicht nur nachhaltig und ressourcenschonend seien, sondern auch zukunftsfähig und wirtschaftlich betrieben werden könnten, so Frank Olivier.

Stellen das Neubauprojekt vor (v.l.): Ulrich Watermeyer, Geschäftsführer ambulante und stationäre Seniorendienste, Sonja Spieker, Einrichtungsleitung des Martin-Luther-Hauses, und Frank Olivier, Kaufmännischer Vorstand der Diakonie Münster

Stellten die Planungen für das Neubauprojekt des traditionsreichen Seniorenzentrums Martin-Luther-Haus vor (v.l.): Ulrich Watermeyer, Geschäftsführer ambulante und stationäre Seniorendienste der Diakonie Münster, Sonja Spieker, Einrichtungsleitung des Martin-Luther-Hauses, und Frank Olivier, kaufmännischer Vorstand der Diakonie Münster.

Die neuen Ersatzneubauten sollen in einem stufenweisen Verfahren realisiert werden, das sicherstellt, dass alle Bewohnerinnen und Bewohner während der Bauphase in ihrer vertrauten Umgebung bleiben können und kein Umzug in eine andere Einrichtung notwendig wird. Im Zeitraum von 2025 bis 2027 wird der erste Ersatzneubau auf dem Nachbargrundstück errichtet, auf dem bis Ende vergangenen Jahres die Geschäftsstelle der Diakonie Münster untergebracht war. Nach der geplanten Bauzeit von zwei Jahren sollen die ersten Bewohnerinnen und Bewohner in die neuen Räumlichkeiten umziehen. Anschließend soll der freigewordene Bereich für den Bau des zweiten Ersatzneubaus in den Jahren 2027 und 2028 genutzt werden.

Nachhaltige Zukunftslösung für Wohnen und Arbeiten

Die Diakonie Münster wird bei ihrem Bauvorhaben von der Soleo GmbH, spezialisiert auf die Erstellung von Sozialimmobilien, sowie von der Firma Verfuß GmbH unterstützt. Die Neubauten werden nach dem KFW-55-Standard realisiert, der den gesetzlichen Vorgaben im Rahmen des Kostenanerkennungsverfahrens entspreche, erläutert der kaufmännische Vorstand der Diakonie Münster.

 

Die beiden Ersatzneubauten für das Martin-Luther-Haus werden nach neuesten fachlichen Erkenntnissen gebaut. Es entstehen ausschließlich Einzelzimmer mit eigenem Bad. Zudem gibt es kleine, überschaubare Wohngruppen, in denen sich die Bewohnerinnen und Bewohner gut zurechtfinden und wohlfühlen können. Auch die Speiseversorgung findet in den Wohngruppen statt. So bringt der Neubau zahlreiche Vorteile für alle Beteiligten. Die Bewohnerinnen und Bewohner profitieren von modernen, hellen Räumlichkeiten. Auch für die Mitarbeitenden verbessert sich die Arbeitsumgebung erheblich: neue Dienstzimmer schaffen bessere Arbeitsbedingungen, und eine Dachterrasse bietet Raum für Erholung in den Pausen. Darüber hinaus sorgt die durchdachte Architektur des Neubaus für kürzere Wege, sodass Mitarbeitende beispielsweise schneller Unterstützung durch Kolleginnen und Kollegen erhalten können. „Denn Zusammenhalt ist uns sehr wichtig – sei es im Alltag oder bei gemeinsamen Feierlichkeiten wie kürzlich des Karnevals. Deshalb möchten wir alle, die Bewohnerinnen und Bewohner, die Mitarbeitenden und die Angehörigen, für das Martin-Luther-Haus gewinnen“, so Sonja Spieker, Einrichtungsleitung des Seniorenzentrums.

Politische Weichenstellung für spezialisierte Betreuung nötig

Bei der Betreuung von älteren Menschen ist eine intensive Begleitung und Unterstützung notwendig. „Gerne würden wir unseren beschützten Wohnbereich für psychiatrisch erkrankte ältere Menschen ins zweite Gebäude integrieren“, deutet Ulrich Watermeyer, Geschäftsführer ambulante und stationäre Seniorendienste, auf eine pflegepolitische Notwendigkeit hin. Aber hier gibt es politischen Handlungsbedarf, denn die Rahmenbedingungen für die Betreuung dieses Personenkreises sind noch immer nicht gewährleistet. „Wir hoffen, dass im nächsten Jahr die neue Regierung einige notwendige Änderungen beschließen wird, damit wir die fachlich erforderlichen Schwerpunkte im zweiten Bauabschnitt integrieren können“, sprechen alle Anwesenden ihre Hoffnung aus.

Im Zuge des geplanten Bauvorhabens hat die Geschäftsstelle der Diakonie Münster Ende vergangenen Jahres bereits neue Räumlichkeiten an der Weseler Straße in Münster-Mecklenbeck bezogen. Die zwischenzeitlich leerstehenden Gebäude an der Fliednerstraße wurden der Feuerwehr Münster und der Werkfeuerwehr des Universitätsklinikums zu Übungszwecken zur Verfügung gestellt, berichtet Frank Olivier und betont die hohe Priorität, die Sicherheit und Brandschutz für die Diakonie Münster hätten. Inzwischen schreitet das Bauvorhaben zügig voran: Die Abrissarbeiten sind bereits abgeschlossen.