Digital dabei sein
| Meldung
Projekt in der Bahnhofmission schafft Teilhabe für Menschen am Rand
Digital dabei sein. Das ist Ziel eines Projektes in der Bahnhofsmission Münster, das seit Mai läuft. „Wir wollen Teilhabe für unsere Gäste ermöglichen“, sagt Projektkoordinatorin Vanessa Klippenstein. Und das gehe eben oft nur noch digital.
Ein großer Bildschirm, Tablets und Laptop schaffen gerade für wohnungslose Menschen den Kontakt zu Ämtern, Behörden, Arztpraxen – oder auch den nächsten Arbeitgeber. „Neulich hat sich einer unserer Gäste über unsere Geräte digital beworben“, sagt Vanessa Klippenstein. Die digitalen Helfer können aber von allen Besuchern und Besucherinnen der Bahnhofsmission genutzt werden. „Auch von dem Reisenden, dessen Handy-Akku leer ist und der Anschlusszüge sucht.“
Schwerwiegender: „Wie finde ich eine Wohnung ohne Internet? Wie bekomme ich einen Termin beim Amt? Wie recherchiere ich die richtige Arztpraxis? In all diesen Fragen steht Vanessa Klippenstein in ihren offenen Sprechstunden am Dienstag von 14 bis 17 Uhr und Freitag von 10 bis 14 Uhr zur Seite. „Wichtig ist es zu Beginn, die Berührungsängste zu nehmen“, hat die Sozialarbeiterin festgestellt. Sobald es um Formulare geht, vermittelt sie weiter an die Allgemeine Sozialberatung.
„Unsere Gäste sollen digital aber auch soziale Kontakte knüpfen oder aufrechterhalten.“ Auf dem großen Monitor lief auch mal die Fußball-EM und Soziale Medien sind auf den Geräten auch nutzbar. „Dabei achten wir natürlich den Datenschutz“, erläutert Vanessa Klippenstein.
Das Projekt haben Caritas und Diakonie Münster als Träger der Bahnhofsmission bei der Deutschen Bahn Stiftung beantragt und den Pitch gewonnen. Die Förderung läuft noch bis Juni 2025. „Aber auch danach bleiben die Geräte vor Ort. Wir möchten, dass das Projekt dann von selbst läuft und schulen deshalb bereits Ehrenamtliche“, sagt die Projektkoordinatorin.