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Philippinische Delegation besuchte Diakonie Münster

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Partnerschaft des Evangelischen Kirchenkreises Münster mit der South Bicol Conference

Bereits seit 1994 gibt es eine lebendige Partnerschaft zwischen der South Bicol Conference auf den Philippinen und dem Evangelischen Kirchenkreis Münster. Anlässlich des 30-jährigen Jubiläums sind derzeit eine Erwachsenen- und eine Jugenddelegation zu Besuch in Deutschland. Die Diakonie Münster freute sich, die Vertreterinnen und Vertreter der Erwachsenengruppe zu einem Besuch willkommen zu heißen.

Freuten sich über den regen Austausch: die philippinische Delegation in Begleitung von Pfarrer Martin Mustroph und die Vertreter:innen der Diakonie Münster

Freuten sich über die lebhafte Begegnung und den intensiven Austausch: Pfarrer Sven Waske, theologischer Vorstand der Diakonie Münster, Jocelin Madregalejo, Davy Camba, Lemuel Igdanes, Petra Behrens, Leitung des Sozialen Dienstes des Hauses Simeon, Pfarrer Martin Mustroph (1. Reihe v.l.), Samuel A Erandio, Konferenzminister der South Bicol Conference, Josue Malto, Roy Galius (2. Reihe v.l.)

Treffpunkt für den internationalen Freundschaftsbesuch war das Seniorenzentrum Haus Simeon. Als Hausherr begrüßte Einrichtungsleitung Klaus Wienker die philippinischen Gäste. Es war der Auftakt zu einem lebhaften und herzlichen Austausch, der sich zwischen der Gruppe in Begleitung von Pfarrer Martin Mustroph und dem theologischen Vorstand der Diakonie, Pfarrer Sven Waske, sowie den Diakonie-Mitarbeitenden im Laufe des Besuchs entwickelte. Die philippinischen Vertreterinnen und Vertreter rund um Samuel A Erandio, Konferenzminster der South Bicol Conference, vergleichbar mit der hiesigen Funktion des Superintendenten, informierten sich über die vielfältigen Aufgaben und Angebote der Diakonie Münster, deren Organisation, Strukturen und Finanzierung.

Besichtigung verschiedener Einrichtungen der Diakonie Münster

Einen Ausschnitt der Arbeit für Seniorinnen und Senioren sowie für Kinder und Jugendliche erlebten die philippinischen Gäste im Anschluss. Einige Teilnehmerinnen und Teilnehmer besuchten die Heilpädagogische Tagesgruppe (HTG) für Kinder aus dem Süd-Osten von Münster sowie das im selben Gebäude angesiedelte Kinder- und Jugendzentrum Mobile als Zentrum der offenen Kinder- und Jugendarbeit. Dort kamen sie mit Lena Thüer, Mobile, und Henriette Boungard (HTG) ins Gespräch, die sehr anschaulich aus ihrer praktischen Arbeit berichteten und für Fragen der Gäste Rede und Antwort standen.

 

Petra Behrens, die den Sozialen Dienst im Haus Simeon leitet, begleitete den anderen Teil der Gruppe bei einer Besichtigung des Seniorenzentrums und der angrenzenden Tagespflege Simeon. Dabei waren die Teilnehmenden sichtlich beeindruckt von der guten Infrastruktur einschließlich des Restaurants, einer Zahnarzt- und Augenarztpraxis, eines Friseurs und Kiosks sowie den Möglichkeiten für spezielles Training der Auszubildenden.

Kulturelle Unterschiede und Gemeinsamkeiten

Besonderes Highlight war auch die Begegnung mit der 99-jährigen Bewohnerin Anneliese Ronnewinkel die den internationalen Gästen ihr Zimmer präsentierte und Informationen aus erster Hand in englischer Sprache aus dem Alltag im Haus Simeon gab. Dabei waren die philippinischen Gäste sowohl angetan von dem individuell gestalteten Domizil der Bewohnerin als auch den zahlreichen unterschiedlichen Aktivitäten, die der Soziale Dienst jede Woche anbietet. Wie man denn mit 99 Jahren derart rüstig sein könne, wollte Samuel A Erandio wissen. Anneliese Rohwinkel, die beruflich als Übersetzerin gearbeitet hatte, hatte spontan eine Antwort parat: „Ärgere dich nicht über die Dinge, die du nicht ändern kannst!“ – eine Lebensweisheit, die über alle Ländergrenzen gültig ist, waren sich die Anwesenden einig.

Die 99-jährige Anneliese Ronnewinkel berichtete den philippinischen Gäs-ten vom Alltag im Seniorenzentrum.

Die 99-jährige Anneliese Ronnewinkel berichtete den philippinischen Gästen vom Alltag im Seniorenzentrum.

Nur rund fünf Prozent der Menschen auf den Philippinen wurden im Jahr 2022 65 Jahre oder älter – ein deutlicher Unterschied zur demografischen Entwicklung in Deutschland. Auch würden Ältere in der Heimat zusammen mit der Großfamilie leben und von ihr betreut werden, berichtete der Konferenzminister. So war nicht nur die Besichtigung des Seniorenzentrums für die philippinischen Gäste eine interessante Erfahrung, sondern auch das Angebot der Tagespflege.

 

Die Gespräche wurden beim anschließenden gemeinsamen Mittagessen weiter vertieft. Wichtiges Thema war dabei auch die Frage nach der Finanzierung von Pflegeheimen in Deutschland. Jocelin Madregalejo zeigte sich im Abschlussgespräch außerdem beeindruckt von den Möglichkeiten der Kinder- und Jugendhilfe. Als Lehrerin berichtete sie über die Situation in ihrer Heimat. Angebote wie die der Diakonie würden auch auf den Philippinen helfen, schwierige Problemlagen zu verhindern wie etwa jugendlichen Selbstmord oder frühe Schwangerschaften.