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Sichtbarkeitswoche zeigte Bedeutung der Kinder- und Jugendarbeit

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Mit der sogenannten “Sichtbarkeitswoche” haben die Einrichtungen der offenen Kinder- und Jugendarbeit (OKJA) und der aufsuchenden Jugendsozialarbeit (AJSA) Mitte Juni auf sich aufmerksam gemacht. „Was wir tun, tun nur wir“ war das Motto unter dem vielfältige Veranstaltungen stattfanden. Auch die Diakonie Münster hatte sich mit dem Kinder- und Jugendzentrum Mobile und der aufsuchenden Jugendsozialarbeit Südviertel, Aaseestadt, Angelmodde und Gremmendorf an der Aktionswoche beteiligt. So boten beispielsweise ein Bubbletea-Workshop, ein gemeinsames Grillen sowie eine Diskussionsrunde zum Thema Streetwork, das Nähen von Wimpelketten und eine Backstube zahlreiche Möglichkeiten der Begegnung.

Gleich zwei Highlights standen zum Ende der Woche auf dem Programm. Der Social Soccer Cup von Diakonie, Stadt Münster und dem Trägerverbund der OKJA des Evangelischen Kirchenkreises im Preußen-Stadion, bei dem Sport, Spaß und Fairness großgeschrieben wurden. Besonderes Bonbon für die Teilnehmenden der aufsuchenden Jugendsozialarbeit Mitte-Süd der Diakonie: Sie belegten das dritte Mail in Folge den ersten Platz. Neben dem Pokal spendierte der SC Preußen Münster als Überraschungspreis sogar noch zehn Tickets. Da verblüffte es nicht, dass die Freude allen Beteiligten förmlich ins Gesicht geschrieben stand.

Gelegenheit miteinander zu feiern und ins Gespräch zu kommen, bot außerdem das Sommerfest im Kinder- und Jugendzentrum Mobile, zu dem alle Kinder, Jugendlichen, Eltern, Freunde sowie Nachbarinnen und Nachbarn eingeladen waren. Neben Hüpfburg, Kaffee und allerhand Leckereien gab es eine Fotoausstellung, die die Ergebnisse eines viertägigen Workshops aus den Osterferien zeigte. Ermöglicht worden war das Fotoprojekt durch die Spenden der Sternstrahlen-Aktion der Münsteraner Rotary Clubs. Zusammen mit Kay Haverkamp und Lena Thüer vom Kinder- und Jugendzentrum Mobile hattte sich eine Gruppe von Kindern und Jugendlichen unter der Anleitung des Medienkünstlers Michael Kestin aufgemacht, neue Perspektiven zu entdecken und die Möglichkeiten der digitalen Fotografie zu erforschen.

Wenn man es schaffe, einen Zugang zu den Kids zu bekommen, dann seien sie alle Künstler, meint Michael Kestin. Fast jedes Kind habe ein Handy in der Tasche, doch die Nutzung sei ein Problem. Mit Besorgnis sehe er, wie die Kids gefangen seien in den Geräten. Man müsse sie abholen. „Ich bin stolz darauf, dass wir sie vom Daddeln weggekriegt haben, um etwas Kreatives zu machen“, so der Medienkünstler. Wenn er sehe, wie wild die Kinder und Jugendlichen teils seien und was für Kummer sie teilweise hätten, sei er beeindruckt davon, wie Kay Haverkamp und Lena Thüer mit Ihnen umgehen und die Balance halten würden.

Die Bilder der Ausstellung konnten sich wirklich sehen lassen. Sie zeigten beispielsweise Porträts genauso wie Detailaufnahmen von Augen, die eine ruhige Hand und absolute Konzentration bei der Erstellung erforderten. Außerdem hatten sie die Lieblingsorte der Kinder und Jugendlichen zum Thema, darunter auch das Mobile selbst. Mit Schärfe und Unschärfe zu arbeiten, Schönes und Kaputtes miteinander zu kontrastieren, bewusst Reflexionen einzusetzen, Größenverhältnisse durch die Darstellung umzukehren: Das alles waren kreative Techniken, die die Fotos jetzt lebendig wirken lassen. Das gilt in besonderem Maße auch für die Bilder, die eine Herde von Pferden zeigen und bei denen der Betrachtende förmlich den Hufschlug zu vernehmen vermeint. Ein Ergebnis, das besonders erstaunt, denn die Pferde sind nicht echt, sondern eine gelungene Inszenierung kleiner Spielzeugpferde im Wald.  Dabei schärfte das Projekt auch den Blick für das, was sonst noch in der Natur zu entdecken war. „Die Bilder haben mich richtig berührt. Die Kinder und deren Eltern können stolz sein“, sagt Kestin. Es war nicht das erste Fotoprojekt, was er für das Kinder- und Jugendzentrum der Diakonie durchgeführt hat. In jedem Fall war es wieder ein voller Erfolg, der auch dank der Spenden der Rotarier möglich gemacht wurde.