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Aktion grüne Socke

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Handarbeitsgruppe des Martin-Luther-Hauses strickt für den guten Zweck

Grüne Socken: Solidarität, Hilfe und Information zu Eierstockkrebs

In Zeiten von Corona haben die Bewohner*innen von Seniorenheimen viele freundliche Gesten von fremder Seite erfahren: Briefe, Adventsgeschenke, kleine Gartenkonzerte.Es freut sie besonders, auch mal etwas zurückgeben zu können. Unsere Handarbeitsgruppe wurde aufmerksam auf die ‚Aktion grüne Socke‘. Der Verein Eierstockkrebs Deutschland e.V. möchte Frauen mit dieser Erkrankung Aufklärung und Unterstützung anbieten. Die ‚Aktion grüne Socke‘ sucht deutschlandweit nach strickbegeisterten Menschen, die grüne Socken stricken und spenden. Warum grün? Na, für die Hoffnung, ist doch klar!

Das Motto der Organisation ist: „Mit uns bekommt ihr keine kalten Füße, aber viel Hilfe und Information rund um die Erkrankung Eierstockkrebs!“ Unsere Devise war: „Bei der Aktion machen wir mit!“ Im Herbst 2020 haben sich drei handarbeitsbegeisterte Bewohnerinnen dem monatlichen Nähcafé angeschlossen. Auf der einen Seite wird nun genäht und geflickt, auf der anderen gestrickt und gehäkelt. Als ich von dem Aufruf erfuhr, waren die Damen sofort begeistert. Unsere „Strickdoktorin“ Edelgard Fischer strickt zwar alles, und kann jede desertierte Masche einfangen, hatte aber schon lange keine Socken gearbeitet. Ganz anders Ursel Johannpoetter: sie kann gar nicht mehr zählen, wie viele Socken sie in ihrem Leben schon hergestellt hat.

Für die Aktion lässt das Martin-Luther-Haus die Nadeln klappern

Foto: Das Strickteam aus dem MLH zeigt sein Werk

Das Strickteam aus dem MLH zeigt sein Werk

„Ja, wissen Sie, wir waren vier Kinder. Mutter war jung verwitwet, der Vater war im Krieg geblieben. Ohne Geld –  ich weiß gar nicht, wie sie das geschafft hat?! Da musste jeder von uns anpacken: Meine Brüder wurden Handwerker, meine Schwester machte eine Schneiderlehre. Mutter ließ sich von den Bauern immer die Schafwolle bringen. Die hat sie dann gekämmt und gereinigt, gewaschen und gesponnen. Ja, und ich hab dann gestrickt. Pullover, Schals, Mützen und immer wieder Socken, Socken, Socken.“

Und so machen sich schon nach kurzer Zeit drei gestrickte Paar Socken auf den Weg nach Weilerswist, um hoffentlich einigen Frauen etwas Trost und Zuversicht zu spenden.

Das machte so viel Spaß, dass man sich entschloss, sich nun wöchentlich zu treffen. Donnerstags morgens findet man sich um 10 Uhr im Foyer ein, gemütlich in der Fensternische, und lässt die Nadeln klappern. Mit ehrenamtlicher Unterstützung kann so jede Woche gewerkelt und geplauscht werden. Dabei wird sicherlich noch die eine oder andere Spendensocke entstehen!

Text: Silke Spirgatis, Sozialer Dienst im Martin-Luther-Haus