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Sozialenergiefonds übernimmt im Notfall Strom- und Gaskosten

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Gestiegene Energiepreise stellen derzeit viele Menschen vor Probleme. Sie können die hohen Kosten für Strom und Gas nicht mehr bezahlen. Für sie ziehen die Stadt Münster und die Wohlfahrtsverbände an einem Strang: Ein gemeinsamer Sozialenergiefonds soll unverschuldet entstandene Energiepreisschulden ausgleichen. Die Initiative steht unter dem Motto #teammünster.

„Als Diakonie Münster freuen wir uns, ein Partner in der Initiative #teammünster zu sein“, sagt Sven Waske, theologischer Vorstand der Diakonie Münster. „In unser Beratungs- und BildungsCentrum kommen Menschen, die sich große Sorgen machen angesichts der gestiegenen Energiekosten. Das erleben wir zum Beispiel ganz konkret in unserer Schuldnerberatung. Der Sozialenergiefonds ist ein wichtiges Zeichen gelebter Solidarität.“ Mit verschiedenen Beratungsstellen zum Beispiel in der Innenstadt, aber auch in Kinderhaus, Rumphorst oder Gremmendorf wird die Diakonie die Initiative unterstützen.

Die ersten Hilfen der Initiative #teammünster sollen nach Ostern fließen. Die Stadt Münster hat hierzu eine Anschubfinanzierung für den Fonds geleistet. Die Stadtwerke werden insgesamt 125.000 Euro spenden. Die übergreifende Koordination des Projektes übernimmt der Caritasverband Münster. Die stadtweite Kampagne zum Sozialenergiefonds will zum einen Unternehmen, Organisationen sowie Bürgerinnen und Bürger erreichen: Jede und jeder kann einen Spendenbeitrag leisten und damit einkommensschwächere Menschen in Münster unterstützen. Zum anderen sollen Betroffene über viele Stellen von der Möglichkeit erfahren, den Sozialenergiefonds zu nutzen – zum Beispiel über das Jobcenter, Familienhilfen, das Sozialamt oder Beratungsbüros.

„In Münster wird niemand aufgrund gestiegener Energiekosten im Dunkeln sitzen und frieren müssen. Auch muss sich kein Haushalt entscheiden, ob er Geld für Lebensmittel oder Energie ausgibt. Mit dem Sozialenergiefonds zeigt sich die Stadtgesellschaft solidarisch mit allen, für die die hohen Preise ein großes Problem sind“, sagt Oberbürgermeister Markus Lewe. Angesprochen sind vor allem sogenannte Schwellenhaushalte, die über ein relativ geringes Einkommen verfügen, aber keine Sozialleistungen oder andere Unterstützungen erhalten. Sie können Anträge auf Mittel aus dem Fonds über die Beratungsstellen einreichen.

„Der Fonds wird diejenigen, die nachweislich auf die Unterstützung angewiesen sind, einfach, schnell und unbürokratisch entlasten“, betont Sozialdezernentin Cornelia Wilkens. Einmal pro Abrechnungsperiode können Hilfesuchende die Mittel nutzen, gezahlt werden bis zu 80 Prozent der Rechnungssumme direkt an die Rechnungssteller – seien es Energieversorger oder Vermietende. Die Auszahlung erfolgt durch den Caritasverband.

Dass die Preissteigerungen Menschen mit wenig Geld hart treffen, erleben Mitarbeitende der Wohlfahrtsverbände täglich. „Der Sozialenergiefonds ist für uns daher kein Projekt, das wir abarbeiten, sondern eine Herzensangelegenheit. Da wir mit den Wohlfahrtsverbänden und ihren Einrichtungen in ganz Münster vertreten sind, können wir in allen Stadtteilen Anlaufstellen bieten“, sagt Thomas Schlickum, Vorstand des Caritasverbandes Münster. Er unterstreicht, dass der Sozialenergiefonds eine gute und sinnvolle Sofortmaßnahme ist, insbesondere für Haushalte, die sich an der Schwelle zur Sozialhilfe befinden. „Mittelfristig muss aber der Gesetzgeber dafür Sorge tragen, dass steigende finanzielle Belastungen schneller durch eine Anhebung von Schwellenwerten sozial abgefedert werden.“

Im September 2022 kam die Idee für den Sozialenergiefonds beim Runden Tisch Energiekrise auf. Eine Fachgruppe aus Mietendenberatungen, Verbraucherzentrale, Wohlfahrtsverbänden und kommunaler Sozialverwaltung legte die Grundlagen fest. Der Fonds wird bis Ende 2024 bewirtschaftet, alle Spenden kommen vollständig seinem Zweck zugute.

Alle Informationen für Unterstützende und Betroffene gibt die Kampagnen-Webseite unter www.teammuenster.de.

Quelle: mit Material des Amtes für Kommunikation, Stadt Münster